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Amelie Heß
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Auf Facebook wurde eine Werbung mit einem Deepfake-Klon von ZDF-Moderator Christian Sievers geschaltet. Der stellt klar: „Das bin ich nicht“ und hat eine Warnung für die Zukunft.

Krisen, Kriege, aber auch das Wetter und natürlich die Lottozahlen. Das sind Themen, die ein Nachrichtensprecher in seiner Sendung bespricht. Werbung für fragwürdige Finanzprodukte gehört nicht dazu. Umso erstaunter wird ZDF-Nachrichtenmoderator Christian Sievers wohl gewesen sein, als er auf Facebook eine Werbung sah, mit ihm als Gesicht.

Betrugsvideo mit Deepfake-Klon

In dem Video sieht man den Anfang des „heute-journals“ mit Christian Sievers und Hanna Zimmermann. Sievers fängt an zu sprechen – mit täuschend echt klingender Stimme – von einer Sache, die alles verändern werde. Nach den ersten Sätzen wird klar, dass es sich um einen Fake handeln muss, denn Sievers spricht von einer „KI-gestützten Anlageform“ mit der man „mindestens“ 15.000 Euro im Monat einnehmen könnte.

Auf X, vormals Twitter, postete der ZDF-Mann das Video und schreibt dazu:

Der Typ sieht aus wie ich, klingt (fast) wie ich. Aber ich bin es nicht wirklich... Echt nicht. Vorsicht, fiese Betrugs-Masche mit KI in soz. Medien. Schlimme neue Welt. Und von Facebook und Co: Nur Achselzucken.

Der Typ sieht aus wie ich, klingt (fast) wie ich. Aber ich bin es nicht wirklich… Echt nicht. Vorsicht, fiese Betrugs-Masche mit KI in soz. Medien 👇Schlimme neue Welt. Und von Facebook und Co: Nur Achselzucken. pic.twitter.com/8TTcz866lf

Bei dem Video handelt es sich offenbar um eine mithilfe von KI erstellte Fälschung. Sogenannte Deepfakes gibt es schon länger, aber mit KI ist ihre Erstellung deutlich einfacher geworden.

Gegenüber heise.de sagte Sievers, noch sei zu erkennen, dass er es nicht wirklich ist. „Aber für die Zukunft läuft mir ein Schauer über den Rücken.“ Die Gesellschaft müsse einen Weg finden, mit solchen Fakes umzugehen, „sonst wird das ein Problem nicht nur für Fernsehmoderatoren, sondern für alle von uns“.

ZDF hat Löschung des Betrugsvideos beantragt

Schlimme neue Welt“, schreibt Sievers noch dazu und meint damit wohl die Gefahr, die von solchen Deepfakes ausgeht. Nach eigenen Angaben hat das ZDF die Löschung des Videos bei Facebook beauftragt. Ob Facebook dieser Bitte nachkommt, bleibt abzuwarten.

Hinter dem Werbefake mit Christian Sievers könnte eine Masche stecken, für fragwürdige Finanzprodukte zu werben. Im August war bereits „Tagesschau“-Sprecher André Schünke Opfer eines Deepfake-Videos geworden, in dem er angeblich Werbung für eine Geldanlage-Website macht.

Auf seiner Instagram-Seite machte Schünke auf das Fake-Video von ihm aufmerksam und bat seine Community, das Video zu melden, wenn es ihnen unterkommt.

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X ist ein soziales Netzwerk aus den USA und wird häufig von Politikern oder Journalisten genutzt. Bis zu seiner Umbenennung hieß das Netzwerk Twitter. Auch Unternehmen und Vereine sind auf X aktiv. Sie schreiben Beiträge (früher: Tweets) mit wichtigen Infos über sich selbst. Ein solcher Beitrag kann dadurch zu einer Nachrichtenquelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und der Beitrag echt sind. Seit Elon Musk das soziale Netzwerk gekauft hat, ist das allerdings schwieriger geworden. Deshalb sind wir sehr vorsichtig mit Informationen, die ausschließlich über X verbreitet werden.

Viele Personen, Unternehmen und Vereine haben auf Instagram Profile und posten dort auch wichtige Infos über sich selbst. Ein solcher Post kann dadurch zu einer Nachrichten-Quelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und der Post echt sind. Profile mit einem blauen Haken wurden durch Instagram selbst auf ihre Echtheit überprüft. Instagram ist Teil des US-Unternehmens Meta Plattforms, dem unter anderem auch Facebook und WhatsApp angehören.

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